Das Maitland-Konzept verwendet wie andere manualtherapeutische Konzepte vorwiegend passive Mobilisationen zur Untersuchung und Behandlung von Patienten. Das Spezielle am Maitland-Konzept ist das spezifische Denken während der Befundaufnahme und Behandlung der Patienten. Die daraus gewonnene Erkenntnis über die Ursache der Symptome, beitragende Faktoren, Vorsichtsmaßnahmen, Kontraindikationen, Prognose und Management werden ständig auf ihre Richtigkeit überprüft.
Die Indikation und Dosierung der Behandlung wird aufgrund von zwei wesentlichen Faktoren entschieden.
Der eine Faktor stellt das theoretische Wissen (Anatomie, Physiologie, Pathologie usw.) dar, der andere Faktor bildet die klinische Präsentation des Patienten. Dies beinhaltet sowohl die subjektive Befundaufnahme als auch die Funktionsuntersuchung. Aufgrund der klinischen Präsentation, unter Einbezug des theoretischen Wissens, wird die für den Patienten notwendige Behandlungstechnik und Behandlungsintensität ausgewählt. Dementsprechend können die Techniken individuell an das jeweilige Problem des Patienten angepaßt werden. Die Wirkung der Behandlung und deren Effektivität wird fortlaufend mit Hilfe eines Wiederbefundes kritisch überprüft.
Im Maitland-Konzept spielt aber auch das Patienten-Management eine sehr wichtige Rolle. Auch andere physiotherapeutische Maßnahmen werden in die Behandlung integriert. Dazu zählen vor allem die Selbstbehandlung des Patienten, physikalische Maßnahmen ( Wärme/Kältebehandlung, muskuläres Training, Gelenkschutz, Heimprogramme usw.) Die Grundausbildung im Maitland-Konzept umfaßt Einzelkurse von wenigstens 240 Unterrichtsstunden mit theoretischem sowie praktischem Inhalt, sowie Arbeiten unter klinischer Supervision. Hierauf aufbauend lassen sich weitere Themenkurse sowie manualtherapeutische Updates anschließen.